Alkohol am Steuer
Fahren in angetrunkenem Zustand wird längst nicht mehr als Kavaliersdelikt behandelt und kann eine ganze Bandbreite unangenehmer Folgen nach sich ziehen. Da sollte man sich zwei Mal überlegen, ob man nach dem Weihnachtsapéro hinters Steuer sitzt. Auch wenn man sich noch absolut fahrtüchtig fühlt.
Ein Glas Wein oder Bier kann unter gewissen Umständen bereits zu viel sein. Dabei unterscheidet man bekanntlich zwischen Mann und Frau, aber auch das Gewicht der Person spielt eine wichtige Rolle. Und einmal konsumiert baut sich der Alkohol im Blut nur sehr langsam ab: Etwa 0.1 – 0.15 Promille pro Stunde. Wer also um ein Uhr morgens mit 1.8 Promille müde ins Bett fällt, steht um sieben Uhr am kommenden Morgen mit ungefähr 0.9 -1.2 Promille intus auf. Definitiv zu viel für den Strassenverkehr.
Die Polizei ist übrigens befugt, auch Stunden nach dem Lenken eines Fahrzeuges eine Alkoholkontrolle durchzuführen. Der Blutalkoholgehalt wird dann rückwirkend errechnet. Eine kalte Dusche, etwas Schlaf, Kaffee oder ähnliches dazwischen werden Ihnen nicht behilflich sein, denn Alkohol wird nur über die Zeit abgebaut.
Fahrverhalten mit Alkohol
Bereits ein Alkoholpegel unter 0.25 mg/l (Alkohol im Atem), was 0.5 Promille (Alkohol im Blut) entspricht, wirkt sich negativ auf das Fahrverhalten aus und erhöht die Unfallgefahr:

Wer ist betroffen?
Diese Limite betrifft die verschiedenen motorisierten Strassenbenutzer (Lenker von Personen- und Lastwagen, Motorrädern, Rollern, Mofas, schnellen und langsamen E-Bikes…).Wer ein nichtmotorisiertes Fahrzeug, zum Beispiel ein Velo, unter Alkoholeinfluss benutzt, muss ebenfalls mit einer Busse rechnen. Für die Benutzer von Rollschuhen, Skateboards, Trottinetten und Dreirädern gelten dieselben Vorschriften wie für Fussgänger. Sie können deshalb nicht unter dem Tatbestand «Fahren in angetrunkenem Zustand» bestraft werden.
Sanktionen beim Fahren mit Alkohol
Befindet sich der Pegel zwischen 0,5 und 0,79 Promille (bzw. 0.25 – 0.395 mg/l) entspricht dies einer leichten Widerhandlung und man erhält eine Verwarnung, sofern in den letzten zwei Jahren keine Administrativmassnahme ausgesprochen wurde. Kommt jedoch eine weitere Widerhandlung hinzu (z.B. Geschwindigkeitsübertretung), resultiert eine mittelschwere Widerhandlung und der Führerausweis wird für mindestens einen Monat entzogen. Zusätzlich bekommt man eine Busse oder eine Freiheitsstrafe. Die Obergrenze liegt bei 3 Jahren Freiheitsentzug. Die Strafe richtet sich nach der finanziellen Lage der verurteilten Person.
Bei einem Pegel über 0,8 Promille (bzw. 0.4 mg/l), wird man als angetrunken bezeichnet. Der Führerausweis ist nun für mindestens 3 Monate weg. Zusätzlich bekommt man eine Busse oder eine Freiheitsstrafe. Die Obergrenze liegt ebenfalls bei 3 Jahren Freiheitsentzug. Die Strafe richtet sich nach der finanziellen Lage der verurteilten Person. Darüber hinaus wird der Verstoss im Strafregister eingetragen.
Bei Neulenkern (innerhalb der ersten 3 Jahre nach der Fahrprüfung) gilt seit 1. Januar 2014 ein striktes Alkoholverbot. Alkoholeinfluss liegt vor, wenn die Person eine Blutalkoholkonzentration 0.1 Promille (bzw. 0.05mg/l) oder mehr aufweist. Dieser Wert kommt zu Stande, da einige Nahrungsmittel, wie Bananen den Alkoholwert im Blut etwas ansteigen lassen. Das genannte Alkoholverbot gilt auch für Personengruppen wie beispielsweise Berufschauffeure, Fahrschüler, Begleitpersonen bei Lernfahrten sowie Fahrlehrer.
Am besten auf Alkohol verzichten
Da Alkohol bereits in geringen Mengen zu Einschränkungen führen kann sollte der bekannte Spruch «Wer fährt, trinkt nicht – wer trinkt, fährt nicht» berücksichtigt werden. Denn bereits ab 0,2 Promille (bzw. 0.1 mg/l) kann die Aufmerksamkeit nachlassen, die Sehschärfe schlechter werden und die Hörleistung abnehmen. Auch die Reaktion verlangsamt sich. Stellen Sie sich vor, Sie verursachen einen Unfall mit Personenschaden unter Alkoholeinfluss. Sie werden sich jeden Tag Gedanken machen, ob dieser Unfall mit 0.0 Promille hätte verhindert werden können.
Deswegen: Machen Sie sich bereits im Vorfeld eines Anlasses Gedanken zum Heimweg. Denn unter Alkoholeinfluss entscheidet man sich oft falsch. Bei Alkoholkonsum sollte man am besten immer ein Taxi nach Hause nehmen oder mit der ÖV reisen. Und übrigens: Wer über die Festtage nicht auf das Glas Wein verzichten will, der kommt auch mit dem Freiwilligen-Fahrdienst Nez-Rouge kostengünstig nach Hause!
Geniessen Sie die bevorstehenden Feiertage!