Zonensignalisationen und Generell 50
Verkehrssicherheit: Beispiele aus der Praxis
In Zusammenarbeit mit der Verkehrsschule Zug stellen wir Ihnen unter der Rubrik «Aus der Praxis» verschiedene Verkehrssituationen vor. Anhand von Praxisbeispielen erklären wir Ihnen 1:1 die richtigen Verkehrsregeln.
Sven Meier, Präsident der Verkehrsschule Zug, gibt Auskunft zu Verkehrsregeln und Situationen. Haben Sie Fragen oder Unklarheiten? Zögern Sie nicht, ihn zu kontaktieren und Sie erhalten kompetent Auskunft.
Wussten Sie, dass ein Verkehrssignal grundsätzlich immer nur bis zur nächsten Verzweigung gilt? Soll es weiterhin gelten, so muss es erneut signalisiert werden. Nicht so ist es bei Zonensignalisationen und der Signalisation «Generell 50»: Die Signale «Tempo-30-Zone», «Begegnungszone» und «Generell 50» gelten über Verzweigungen wie auch Kreisverkehrsplätze hinaus bis zum jeweiligen Ende-Signal.
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Begegnungszonen und Tempo-30-Zone (SSV Art. 22a und 22b)
In der Begegnungszone benützen Fussgänger wie auch Benützer von fahrzeugähnlichen Geräten gemeinsam mit den Fahrzeugen die ganze Verkehrsfläche. Sie sind gegenüber den Fahrzeugführern vortrittsberechtigt, dürfen diese jedoch nicht unnötig behindern. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20km/h.
In der Tempo-30-Zone, welche übrigens ebenfalls nur auf Nebenstrassen zulässig ist, beträgt die Höchstgeschwindigkeit 30km/h. Das Anbringen von Fussgängerstreifen ist nur in ganz bestimmten Situationen, wie etwa bei Schulen, zulässig. Die Fussgänger dürfen folglich die Fahrbahn überall überqueren (vorausgesetzt es befindet sich kein Fussgängerstreifen innerhalb 50 Meter (VRV Art.471)), sind jedoch nicht vortrittsberechtigt.
Die Zonen mit reduzierter Geschwindigkeit zielen darauf ab, eine Gefahr zu eliminieren, die Verschmutzung oder den Lärm zu verringern oder den Verkehrsfluss in Wohn- oder Geschäftsvierteln zu verbessern. Grundsätzlich ist eine regelmässige Fahrweise im höchstmöglichen Gang anzustreben. Voraussetzung dazu ist eine möglichst sinnvolle Strassengestaltung mit Verengungen oder anderen Hindernissen, die effektiv einen Mehrwert erzeugen und nicht eine Schikane darstellen.
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Generell 50 (SSV Art. 22)
Soll die Signalisation mit Höchstgeschwindigkeit 50 über Verzweigungen hinaus gelten und so zu einer Art Zonensignal werden, so benötigt die Zahl 50 ein «generell» dazu. Generell 50 wird an Dorfeingängen angezeigt, wo die dichte Überbauung der Siedlung beginnt, und endet mit dem Signal «Ende der Höchstgeschwindigkeit». Dementsprechend gilt auch auf allen Nebenstrassen der entsprechenden Siedlung Tempo 50.
Der geschichtliche Hintergrund entstand in den 80er Jahren, als noch überall in den Dörfern 60 als Höchstgeschwindigkeit galt. Da führte die Stadt Zürich als erste Gemeinde flächenmässig Tempo 50 ein. Man signalisierte folglich Tempo 50 an den Eingangsstrassen der Stadt Zürich und ergänzte das Schild mit «Generell», um diese Signalisierung nicht im ganzen Stadtgebiet wiederholen zu müssen. Als ca. 10 Jahre später Tempo 50 in allen Dörfern eingeführt wurde, wurde dies so schweizweit übernommen.
Angemessene Geschwindigkeit
Unabhängig davon, welche Beschilderung im jeweiligen Strassenabschnitt vohanden ist müssen Sie sich stets bewusst sein, dass es sich hierbei um eine maximale Höchstgeschwindigkeit handelt. Demzufolge muss beispielsweise innerhalb der überblickbaren Strecke angehalten werden können oder aber es müssen erschwerte Wetterverhältnisse wie Regen, Schnee und Eis berücksichtigt werden. Ebenfalls gilt es eine Balance zwischen einem gleichmässigen Verkehrsfluss und der Rücksichtnahme auf Kinder zu finden.